**Toxischer Cocktail für Apotheken erfordert entschiedene Gegenmaßnahmen**
via reagiert mit überarbeitetem 5-Punkte Plan

Berlin 16.02.2024. Die aktuellen Herausforderungen im Apothekenwesen erfordern eine proaktive und entschlossene Reaktion. Der Verband innovativer Apotheken (via) betont die Dringlichkeit schnellen und unnachgiebigen Handelns auf allen Ebenen, um die Zukunft der Branche zu sichern. Seit Beginn des Jahres häuften sich die belastenden Entwicklungen, die die Apotheken vor enorme Herausforderungen stellen. Neben dem Kampf mit erhöhten Kassenabschlägen und der bereits erfolgten zweistufigen Adexa-Erhöhung sehen sich die Apotheken mit der Einführung des E-Rezepts, dem Druck der Versenderlobby, Umverteilungsentwürfen des Bundesgesundheitsministers sowie weiteren einschneidenden politischen Maßnahmen konfrontiert. Der Mandatsverlust wichtiger politischer Kontakte in Berlin wie Lindemann, einem maßgeblichen Fürsprecher der Freien Berufe und der Apotheker, verschärft die Situation zusätzlich.

Die Entscheidung der ABDA zur „Anpassung“ der Arzneimittelpreisverordnung und „Absenkung“ des Kassenabschlages stößt auf erhebliches Unverständnis und wird als symptomatisch für eine Interessenvertretung interpretiert, die offenkundig den Kontakt zum Bundesministerium für Gesundheit verloren hat. „Die unglücklichen Äußerungen des ABDA-Sprechers über das Fehlen eines funktionierenden Verhandlungsverhältnisses zum BMG spiegeln die ernüchternde Realität wider, dass die ABDA und damit die Apotheken infolge jahrzehntelanger passiver Politik einem beispiellosen Belagerungszustand ausgesetzt sind, der ihre Existenz bedroht,“ so via.

via reagiert mit einem überarbeiteten Fünf-Punkte-Plan, der ab 2024 konkrete Maßnahmen zur Modernisierung und Stärkung der Branche vorsieht. Angesichts einer stagnierenden Vergütung über zwei Jahrzehnte hinweg sei eine sofortige und angemessene Honoraranpassung dringend erforderlich, um die Apotheken zu stabilisieren und Mitarbeiter:innen fair entlohnen zu können. Zudem fordert via den Abbau von Bürokratisierung und der kostenlosen Übernahme von Risiken Dritter wie etwa das Eintreiben der Zuzahlung, Abwicklung der Herstellerrabattes oder Rezeptabrechnung für ein stabiles wirtschaftliches Ergebnis. Die Einführung moderner Rechtsformen wie GmbHs mit Apotheker:innen als Gesellschafter sei eine weitere zentrale Forderung, um unternehmerische Attraktivität und Flexibilität zu fördern. Gleichzeitig sollen nach dem via Plan konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um jungen Apotheker:innen klare Perspektiven durch Förderung von Ausbildung, Übernahmemöglichkeiten und Beteiligungen zu bieten. Schlussendlich auch im Fokus, ist die Förderung innovativer Versorgungskonzepte wie der Ausbau von Dienstleistungen und „Minilabs“ wie in der Schweiz, um eine hochwertige und effiziente Patientenversorgung sicherzustellen, Praxen zu entlasten und die flächendeckende Versorgung zu sichern.

Der überarbeitete 5-Punkte Plan wird derzeit der Politik in Berlin vorgestellt und Anfang März online gestellt.

 

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