Apotheke neu Denken

 

Gleichpreisigkeit 

Nur starke Apotheken können innovative Versorgungskonzepte bieten. Die Mitglieder von via stellen sich gerne dem Wettbewerb – aber unter fairen Bedingungen. Ein Urteil des EuGH erlaubt es ausländischen Versandapotheken, Rabatte auch auf verschreibungspflichtige Arzneimittel zu geben. Deutsche Apotheken dürfen das nicht. Eine einmalige Entscheidung gegen inländische Apotheken – 20 EU Nationen haben sich gegen eine solche Benachteiligung entschieden. Diese Wettbewerbsverzerrung muss schnellstens beseitigt werden. Dies sieht auch der Gesundheitsausschuss und der Bundesrat so. Denn: Nur starke Apotheken können innovative Versorgungskonzepte bieten.

via fordert:
  • Gleichpreisigkeit für alle Vertriebswege

 

JA zum Impfen in Apotheken! erledigt

AdHoc-Impfungen – Impfen ohne Hürde und Termin in kompetenter Hand. Impfaufklärung bei Impfmüden. Was in anderen EU Ländern und den USA längst zur Verbesserung der Durchimpfung führt, will via in Deutschland durchsetzen. Und zwar schnellstmöglich. Durch lange Öffnungszeiten mit hoher Erreichbarkeit und hohen Kundenfrequenzen vervielfacht sich die Möglichkeit zu Impfen, die Durchimpfungsrate zu verbessern und einen großen Beitrag zum Schutz der Gesundheit in Deutschland zu leisten. Auch der Gesetzgeber und das Robert-Koch-Institut sehen diese Aufgabe in den Apotheken – zunächst bei Grippeimpfungen. via sieht dies als Vorstufe zu weiteren Impfungen.

via fordert:
  • Zügige Modellversuche zu Grippeimpfungen durch Apotheken
  • Nach Validierung Erweiterung auf weitere Schutzimpfungen für Erkrankungen mit zu geringer Impfrate

 

Marktöffnung für zukunftsweisende interdiziplinäre digitale Konzepte

Apotheken können mehr – und das will via insbesondere im Bereich der Digitalisierung zeigen. Der Transfer von niederschwelligen medizinischen Dienstleistungen wie Blutwertbestimmungen in die Apotheke entlastet Praxen oder bietet in Verknüpfung mit telemedizinischen Sprechstunden sogar erst eine tragfähige ärztliche Beratung außerhalb der Praxiszeiten. Dies funktioniert seit langem in der Schweiz – via sieht für deutsche Apotheken genau in diesem Feld in der Zukunft eine der Kernkompetenzen deutscher Apotheken.

via fordert:
  • Zügiges Vorantreiben telemedizinischer Dienstleistungen in der Apotheke und Öffnung für interdisziplinäre digitale Projekte mit Praxen und Kliniken

 

Neuverhandlung der Apothekenhonorierung

Apotheken übernehmen das Inkasso für die gesetzliche Krankenversicherung. Diese Leistung wird nicht bezahlt – zeitgleich tragen die Apotheken bei persönlicher Haftung des Unternehmers das gesamte wirtschaftliche Risiko der Erstattung, z. B. Ausfallrisiko bei Insolvenz eines Herstellers und müssen zusätzlich für die Abrechnung zahlen. Gleichzeitig streichen die Krankenkassen selbst bei kleinsten Formfehlern nicht nur das Honorar – auch dann, wenn der Arzt einen vermeintlichen Fehler auf dem Rezept gemacht hat –, sie verweigern dann oft den Preis der abgegebenen Arzneimittel zu erstatten und haben sogar die Möglichkeit, das Rezept bis auf 0 € zu kürzen. In keinem anderen Handelsbereich existieren ähnliche Eingriffsmöglichkeiten in das Privatvermögen von Unternehmern.

via fordert:
  • Die sofortige Kündigung des entsprechenden Rahmenvertrages zum §129 SGB V!
  • Neuverhandlungen auf Basis einer leistungsgerechten Bezahlung für das Inkasso zugunsten der Krankenkassen!
  • Die Abschaffung von Nullretaxationen, stattdessen Kostenübernahmegarantie der Krankenkassen mit Sofortzahlung durch Anbindung an die Warenwirtschaftssysteme!
  • Ein Leistungsentgelt für den Mehraufwand bei Rabattverträgen mit nicht lieferfähigen Herstellern, sowie die vollständige Abgabefreiheit in diesen Fällen!

 

JA zu Wiederholungsrezepten – aber mit AMTS!

In anderen Ländern ist es längst Usus, dass Ärzte ihren Patienten Wiederholungsrezepte ausstellen, die dann mehrfach inklusive Beratung in Apotheken eingelöst werden können. Das entlastet Praxen und hilft den Patienten. via denkt aber noch einen Schritt weiter: zeitgleiche Kontrollmessungen z.B. bei Blutdruck- oder Lipidsenkern sollen die wiederholte Abgabe flankieren, die Dosis bestätigen – und auffällige Patienten somit früher an den Arzt verweisen. Stabil eingestellte Patienten bleiben durch AMTS in der sicheren Betreuung.

via fordert:
  • Zeitnahe Einführung von Wiederholungsrezepten unter gleichzeitiger AMTS

 

via Vorstand /
Berlin, im Dezember 2019