Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin,
liebe Frau Merkel,

Deutschland steht in diesen Tagen vor der größten Herausforderung seit dem Ende des 2. Weltkriegs, eine Zeit, in der alle Menschen zusammenstehen müssen. Mit bürgerlichem
Respekt haben wir heute, wie viele andere auch, Ihre Rede an die Nation verfolgt.

Morgen früh werden wir – nach bereits jetzt zermürbenden Tagen – unseren Teams gegenüber stehen und uns fragen lassen müssen, warum die PKAs, PTAs und Apotheker Ihnen in der Aufzählung der Berufe, auf die das Land setzen kann und muss, nicht wert waren erwähnt zu werden.

Die PKAs versuchen seit Tagen Unmögliches logistisch möglich zu machen bei bereits jetzt teilweise wegen Überforderung versagenden Grosshändlern, die PTAs ob des Ansturms und der Strangulierung durch Rabattverträge und Pandemiepläne die Rezepte zu beliefern und mit Sonder PZNs zu bedrucken und nebenbei die unzähligen Ängste, die sonst im Freundeskreis diskutiert werden, zu bedienen. Und nicht zuletzt die Apotheker, die wie Sie ein naturwissenschaftliches Studium absolviert haben und nunmehr im Sinne des Krisenmanagements finanziell ohne in Aussicht gestellte Ausgleichs-Programme in Vorleistung gehen, um Mitarbeiter zu schützen und durch erhöhte Warenlager die Versorgung trotz der zu erwartenden Engpässe langfristig (!) sicher zu stellen.

Liebe Frau Merkel, wir erwarten keinen Dank – denn sonst hätten wir unseren Beruf verfehlt. Aber Würdigung vor allem für unsere Teams, die in diesen Tag weit über Ihre Arbeitsverträge hinaus Leistungen erbringen und täglich gegen ihre eigenen Ängste antreten. Es hätte ihnen viel bedeutet und viel zur Moral, die unserer Einschätzung nach erst noch richtig gefordert wird, beigetragen, wenn Sie auch diese mehr als 150.000 Menschen, von denen fast 90 % Frauen sind, die in den bundesdeutschen Apotheken täglich die Arzneimittelversorgung sichern, im Sinne eines „Thank you for your service“ erwähnt hätten.

Wir wünschen Ihnen für die kommenden Wochen Gesundheit, eine sichere Hand – auf Ihre Apotheken können Sie sich dabei verlassen.

Ihre via
Thomas Anthes, 1. Vorsitzender

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