“Corona wird auch die Arzneimittelversorgung in Deutschland nicht unbeeinträchtigt lassen,” prognostiziert Thomas Anthes, Vorsitzender von via (Verband innovativer Apotheken).

“Als Apotheker blicke er mit Sorge auf die Lieferfähigkeit der chinesischen Produzenten, die zum Teil Hauptlieferanten einiger wesentlicher Arzneistoffe seien. Hier offenbare sich ein Grundsatzproblem, das komplett überdacht werden müsse.

Anthes appelliert an die Politik im Interesse von stabiler Versorgung aus dieser Situation zu lernen und Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen. „Krankenkassen zeigen sich als nicht geeignet, die Versorgung sicherzustellen. In vielen anderen Ländern ist das Aufgabe des Gesundheitsministeriums, damit solche Krisen vermieden und mehr Sicherheit in das Gesamtsystem kommt.“

Es ginge es nicht darum, Panik zu schüren. Vielmehr wolle via den Finger in die Wunde legen, dass in der deutschen Gesundheitspolitik und insbesondere den Rabattverträgen strategische Fehler gemacht werden. Durch den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen, der zu Kostendruck führt, werden Hersteller über Rabattverträge zu Tiefstpreisen gezwungen. Billigproduzenten gewinnen die Zuschläge anstatt auf zuverlässige Produktionsvolumina zu zählen. “Ein Desaster, welche Medikamente wir jeden Tag in den Apotheken für Patienten in Deutschland einfach nicht erhalten können”, so Anthes. Dies wird sich nach Einschätzung von via nach noch deutlich verschärfen. Denn insbesondere im Generikabereich hat diese Strategie zu erheblichen Produktionsverlagerungen nach Indien und China geführt. Aufgrund der Schließungen von Herstellbetrieben in der Region Wuhan besteht nun die Gefahr, dass wichtige Medikamente in Deutschland in Kürze ausgehen werden.

via steht mit rund 300 Apotheken für den aktiven Dialog vor Ort als auch bundesweite Modellprojekte zur Verfügung. „Diese Überregionalität und Unabhängigkeit können andere Organisationen nur schwerlich abbilden,“ so Anthes.

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